KEINE KULTUR OHNE KLASSE

Axel Honneth: Der arbeitende Souverän

21. Juni 2023  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

Eine Buchbesprechung von Ulrike Eifler

Demokratie und Arbeitsteilung stehen in einem notwendigen Ergänzungsverhältnis zueinander, argumentiert Axel Honneth in seinem neuen Buch „Der arbeitende Souverän“. Denn unsere Erfahrungen in der Arbeitswelt entscheiden über unsere Einstellungen zum Gemeinwesen. Erst sie geben unserem subjektiven Empfinden eine soziale Richtung. Und so wie eine selbstbewusste Teilnahme an demokratischen Prozessen eine soziale Gleichstellung voraussetzt, wirkt eine von Prekarisierung geprägte Arbeitswelt demokratiedestabilisierend. Unsere Bundessprecherin Ulrike Eifler hat das Buch gelesen und für das Portal »Die Freiheitsliebe« eine Buchbesprechung verfasst, die wir auf unserer Seite spiegeln.

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Christian Baron: Schön ist die Nacht

22. Dezember 2022  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

Von Ulrike Eifler

Ein Buch über die Sehnsüchte der kleinen Leute: Schonungslos leuchtet Baron ihren Alltag aus. Wirft einen Blick auf die Zwänge am Arbeitsplatz, gesellschaftliche Hierarchien, das Glück trostloser Kneipenabende und das Ventil häuslicher Gewalt. Das Buch handelt von Widersprüchen über den Teil der Gesellschaft, der sich Dünnhäutigkeit und Selbstmitleid nicht leisten kann und trotz menschlicher Enttäuschungen und Streit zu Zusammenhalt verdammt ist, schreibt Ulrike Eifler. Ganzen Beitrag lesen »

Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden

09. Dezember 2022  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

Von Ulrike Eifler

Von der Unmöglichkeit, seiner Klasse zu entkommen: Mit dem Perspektivwechsel, den er anstrebte, übernahm er eben nicht nur die Vorliebe für Rotwein und Programmkino, sondern auch bildungsbürgerliche Überheblichkeit und Arroganz, schreibt Ulrike Eifler in ihrer Rezension über das jüngste Buch des großartigen Édouard Louis. Ganzen Beitrag lesen »

Jan Stremmel: Drecksarbeit

07. Juni 2022  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

von Florian Witte

Im Knesebeck-Verlag erschien kürzlich ein Buch mit dem Titel Drecksarbeit – Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens. Thema sind die weltweiten Arbeitsbedingungen. Sie machen deutlich, wie sehr unser täglicher Konsum auf der weltweiten Ausbeutung von Mensch und Natur beruht. Autor Jan Stremmel hat sich zur Recherche auf fünf verschiedenen Kontinenten in die „Drecksarbeit“ begeben und die furchtbarsten Jobs angenommen, die man sich vorstellen kann. Bildreich schildert er den Arbeitsalltag der Beschäftigten zwischen Lohndumping, fehlendem Arbeitsschutz und Prekarität. Sie sind das Ergebnis des globalisierten Kapitalismus und das Gegenstück zu unserer bunten Konsumwelt.

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Grit Lemke liest aus „Kinder von Hoy“ (Livestream)

23. Februar 2022  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

Wir haben gestern mit Grit Lemke einen wunderschönen Abend verbracht. Vor Bücherregalen, auf Sofas oder am Küchentisch lauschten wir der Lesung und hatten anschließend die Gelegenheit zu einem Gespräch. Wer nicht live dabei sein konnte, kann sich die Lesung hier anschauen. Un dhier findet ihr eine Rezension zum Buch „Kinder von Hoy“.

Grit Lemke: Kinder von Hoy

08. Februar 2022  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

von Ulrike Eifler

Grit Lemke hat mit „Die Kinder von Hoy“ einen dokumentarischen Roman über ihren Heimatort Hoyerswerda vorgelegt. Sie skizziert darin die Ursprünge einer Stadt, die am Reißbrett entworfen und aus Bauelementen zu riesigen Wohnkomplexen zusammengesetzt wurde. Eine Stadt, die die Energieversorgung der Republik sicherstellen sollte. Eine Stadt, in der mit der harten körperlichen Arbeit über Jahrzehnte auch der Zusammenhalt gewachsen war. Und schließlich eine Stadt, in der eben jener Zusammenhalt durch die politischen Umbrüche der neunziger Jahre vollständig aufgekündigt wurde. Lemke nimmt die Perspektive einer Heranwachsenden ein. Erzählt episodenhaft. Verdichtet eigene Erinnerungen mit O-Tönen aus Interviews und gibt dem Lebensgefühl ihrer Mitmenschen einen Ausdruck.

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Christian Piskulla: Das Stahlwerk

07. Februar 2022  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

von Ulrike Eifler

Duisburg, 1942: In der Germania Metall Union geht die Angst um. Zehn Arbeiter und Angestellte sind auf dem weitläufigen und schlecht beleuchteten Betriebsgelände des Stahlwerkes brutal ermordet worden. Die Belegschaft hat Angst. Niemand will mehr in den entlegenen Bereichen des Werks arbeiten. Nachtschichten sind nur noch schwer zu besetzen. Zur schlechten Versorgungslage und der harten körperlichen Arbeit kommt nun die Sorge um das eigene Leben. Das Rüstungsministerium macht Druck, wittert Sabotage. Doch die Polizei zeigt sich bei der Aufklärung überfordert.

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Dierk Hirschel: Das Gift der Ungleichheit

27. Mai 2021  BLOG, KEINE KULTUR OHNE KLASSE

von Armine Duttine

Mit seinem Buch skizziert Dierk Hirschel eine andere Republik ohne Neoliberalismus. Eine Republik, die die abhängig Beschäftigten in den Mittelpunkt nimmt und ihnen Gerech­tigkeit widerfahren lässt. Er analysiert die politischen Entscheidungen der Agenda-Politik, die zu einer Verschärfung des Finanzkapitalismus und der sozialen Schieflage geführt haben.

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Christian Carion: Merry Christmas

22. Dezember 2020  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

von Ulrike Eifler

Weihnachten 1914, an den Grenzen des Ersten Weltkrieges irgendwo in Frankreich stehen sich französische, deutsche und schottische Truppen gegenüber. Nur etwa einhundert Meter trennen ihre Schützengräben voneinander. Nach schweren Gefechten feiern die Soldaten in den Abendstunden des 24. Dezember Weihnachten:

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Christian Baron: Ein Mann seiner Klasse

20. Dezember 2020  KEINE KULTUR OHNE KLASSE

von Ulrike Eifler

Das neue Buch von Christian Baron ist die Geschichte eines Jungen, der in einem der schlimmsten sozialen Brennpunkte aufwächst. „Wo eine Haustür vorhanden war, da schloss sie meist nicht richtig, Autos parkten nur wenige zwischen den Schlaglöchern, stattdessen blockierten demolierte Einkaufswagen des nahe gelegenen Supermarktes die Gehwege, zersprungene Fenster ließen Küchengespräche auf die Straße schallen, hinter dem Block gedieh das Gestrüpp, und der Sperrmüll türmte sich in vertrockneten Beeten, die vor sehr langer Zeit einmal als Vorgärten gedacht gewesen waren. Die Politik hatte die hier Lebenden weniger vergessen als verdrängt.“

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